Die Mutter Ludwigs XIV. – Anna von Österreich

Anna von Österreich war Königin von Frankreich und Mutter von Ludwig XIV.

Sie entstammte dem Haus Habsburg.

Frühe Jahre der Mutter Ludwigs XIV.

Anna Maria Mauricia von Spanien wurde am 22. September 1601 im spanischen Valladolid geboren.

Ihr Vater war Philipp III. (1578-1621), der König von Spanien, der der spanischen Linie des österreichischen Hauses Habsburg angehörte.

Annas jüngerer Bruder Philipp IV. erblickte das Licht der Welt im Jahr 1605 und bestieg später den spanischen Thron.

Heirat mit Ludwig XIII.

1610 fiel der französische König Heinrich IV. einem Attentat zum Opfer. Sein Nachfolger wurde sein damals achtjähriger Sohn Ludwig XIII. (1601-1643). Als Regentin Frankreichs fungierte jedoch Heinrichs Witwe Maria de Medici (1575-1642).

Durch Anregung ihres Beraters Concino Concini (1576-1617) setzte Maria durch, dass ihr Sohn am 21. November 1615 die 14-jährige Anna von Österreich zur Frau nahm.

Die Ehe zwischen Anna und Ludwig XIII. stand von Anfang an unter keinem guten Stern. So waren die beiden sehr unterschiedlich. Während Ludwig sich vor allem mit dem Jagen beschäftigte, interessierte sich Anna mehr für das Theater und das Tanzen.

Kurz nach der Hochzeitsfeier wollte sich Ludwig zurückziehen, doch auf Befehl seiner Mutter brachte man ihn ins Bett seiner Frau. Dabei gab Maria de Medici Acht darauf, dass die Ehe auch wirklich vollzogen wurde.

Unglückliche Ehe

Die Ehe zwischen Anna und Ludwig XIII. verlief alles andere als harmonisch. Außerdem erlitt die junge Königin drei Fehlgeburten, sodass die Hoffnung auf einen Thronfolger sank. Schließlich beachtete Ludwig Anna kaum noch.

Auch den Auftrag ihres Vaters, Spaniens Einfluss auf Frankreich zu verstärken, konnte die politisch ungebildete junge Frau nicht erfüllen. Außerdem wurde sie durch die Hofgesellschaft in zahlreiche Intrigen verwickelt.

Im Laufe der Jahre wurden Anna einige Affären nachgesagt. Dabei soll es sich um hohe Adlige wie den englischen Herzog von Buckingham gehandelt haben. Allerdings unterstand Anna als Königin strengster Kontrolle, sodass dies eher unwahrscheinlich ist.

Geburt von Ludwig XIV.

Nach 22 Jahren Ehe war Anna stark verbittert, als sie am 5. Dezember 1637 doch wieder mit ihrem Mann zusammenkam. Aufgrund eines Unwetters übernachtete Ludwig im Louvre, in dem seine Frau im Winter residierte.

Weil Annas Schlafzimmer der einzige Raum im Gebäude war, der beheizt wurde, begab sich Ludwig schließlich in Annas Gemach. Als Resultat brachte die Königin im Alter von beinahe 37 Jahren am 5. September 1637 endlich den ersehnten Thronfolger zur Welt, der als Ludwig XIV. in die Geschichte einging.

Am 21. September 1640 gebar sie außerdem mit Philipp einen zweiten Sohn. Die Beziehung zu ihrem Mann verbesserte sich jedoch nicht.

Nach dem Tod Ludwigs XIII.

Als Ludwig XIII. im Mai 1643 verstarb, übernahm Anna für ihren vierjährigen Sohn zusammen mit Kardinal Mazarin (1602-1661) die Staatsgeschäfte. Dabei akzeptierte Anna jedoch, dass Ludwig XIV. der eigentliche Monarch Frankreichs war.

Im Alter von 13 Jahren trat Ludwig sein Amt als König an, doch die eigentliche Macht lag zunächst weiter bei Anna und Mazarin. Probleme mit ihrem Sohn bekam Anna erst, als dieser sich 1559 in Mazarins Nichte Maria verliebte, was der Mutter jedoch missfiel.

Nach dem Tod Mazarins übte Ludwig die Staatsgeschäfte aus und Anna zog sich vom Hof zurück.

Von ihren Söhnen wurde sie bis zu ihrem Tod durch Brustkrebs am 20. Januar 1666 in Paris geliebt. So blieben Ludwig und Philipp bis zuletzt an ihrer Seite.